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Kulturverein der Aserbaidschaner in der Schweiz

Novruz Bajrami-Frühling Fest

Novruz ist ein ur-ur-uraltes aserbaidschanisches Fest. Über die Zeit seines Entstehens verschweigt die Geschichte. Entgegen einer weit verbreiteten Meinung hat es seine Wurzeln allerdings nicht im Zoroastrischen Zeitalter der Feueranbeter, sondern stammt aus noch älteren Traditionen des Alten ägyptischen Mittelreiches und ist verbunden mit dem Neujahr, das am 21. März zur Sonnenwende anfängt. Novruz es zum Symbol der Frühling, des Neuanfangs der Natur geworden. An dem Tag besucht man Verwandte, Freunde und Nachbarn, macht Geschenke, sammelt sich im Familienkreis. Die Tische werden festlich gedeckt und mit Süssigkeiten und getrockneten Früchten aus Wintervorräten beschmückt, die nun aufgegessen werden müssen oder unter Bedürftigen verteilt. Ein Symbol Frühlings ist immer auf dem Tisch zu finden - Semeni, ein Topf mit hervorgekeimten Weizensamen, das unbedingt mit rotem Band geschmückt sein soll. Novruz ist eine Zeit der Versöhnung, ein neuer Anfang. Alte Feindschaften, Kränkungen, Sorgen, aber auch Ängste werden der Vergangenheit überlassen. Nicht umsonst wurde es zu einer Tradition am Novruz über das brennende Feuer zu springen, um die Ängste und negative Empfindungen hinter sich im alten Jahr zu lassen.
Novruz wird von Aserbaidschaner überall auf der Welt gefeiert.

Die vier Dienstage
Vier Wochen vor dem Novruz-Fest, etwa vom 22. Februar bis 21. März, wird jeden Dienstag das Kommen des Frühlings gefeiert. Dieser Brauch geht auf den Glauben zurück, dass die Welt und der Mensch aus vier Ur-Elementen, nämlich Wasser, Feuer, Luft und Erde besteht. In den letzten vier Wochen des Winters kommen alle diese Urstoffe des Daseins zum Vorschein. Im grauen Monat März regnet es bald, bald ist es sonnig, oder es weht ein starker Wind. So kommt die Erde endlich zum Erwachen. Nach den vier Urstoffen werden auch die vier Dienstage benannt: der Wasser-Dienstag, der Feuer-Dienstag, der Luft-Dienstag und der Erde-Dienstag.

Der Wasser-Dienstag
Am Wasser-Dienstag trinkt man frisches Wasser. Man holt Wasser aus einer fließenden Quelle und kocht Tee. Man bespritzt die Wohnung mit dem frischen kalten Wasser. Der-jenige, der am frühesten aufsteht, versteckt sich in einer Ecke und bespritzt die anderen Familienmitglieder mit Wasser. In heftigeren Fällen übergießt man einander frühmorgens im Bett mit eiskaltem Wasser
Der Feuer-Dienstag
Der zweite Dienstag heißt Od Charshanbasi, also Feuerdienstag. An diesem Tag wurde der Feuerwiedergeburt gedacht.
Novruz ist eine Zeit der Versöhnung, ein neuer Anfang. Alte Feindschaften, Kränkungen, Sorgen, aber auch Ängste werden der Vergangenheit überlassen. Nicht umsonst wurde es zu einer Tradition, am Novruz, und zwar beginnend mit dem Feuerdienstag, über das brennende Feuer zu springen, um Ängste und negative Empfindungen hinter sich im alten Jahr zu lassen.
Man macht ein Feuer an, tanzt um dieses Feuer. Dann beginnen die Jugendlichen über das Feuer zu springen. Man springt siebenmal und jedes Mal spricht man: „Mögen alle meine Mühen und Lasten im alten Jahr bleiben.“

Der Luft-Dienstag
In der nächsten Woche feiert man Hava Charhshanbasi (Luftdienstag).
Dieser Dienstag hat keine Besonderheiten; man schmückt natürlich Chontscha wie am vorigen Charshanbas. Samani als Symbol des kommenden Frühlings muss unbedingt auf dem Tisch sein

Der Erde-Dienstag
Der wichtigste der Dienstage ist das Achir Charhshanba (letzter Dienstag) oder Erde-Dienstag.
An diesem Tag werden die wichtigsten Zeremonien gefeiert. Entsprechend dem Volksglauben belebt sich in dieser Zeit die Erde wieder. Am letzten Dienstag knospen die Bäume und der Frühling kommt an.

„Achir tscharschanba“
Am diesem Dienstag gehen die Männer zum Friedhof und kehren zurück, nachdem sie gebetet haben. Und die Frauen gehen zum Friedhof mit Gerichten wie Helva, Pilov und Süßigkeiten. Dort wird aus dem Koran gelesen, und nach den Gebeten werden die Gerichte an die Armen verteilt, und nach 1 bis 2 Stunden wird der Friedhof verlassen.
Es ist wichtig, an diesem Tag das Haus und die Möbel gründlich sauber zu machen und das Geschirr zu waschen. Noch ein Brauch von Achir Tscharschanba ist „Gapi pusma“, d. h. Türlauschen. „Gapı Pusma” ist ein Brauch, bei dem Kinder sich etwas wünschen und dann hinter den Türen der Nachbarn lauschen. Das erste, was man hört, führt dazu, dass das neue Jahr positiv oder negativ interpretiert wird.
Ein anderer Achir-Charshanba-Brauch ist das Spiel namens „Ring ins Wasser werfen”. In die Mitte des Raumes wird in einem breiten Eimer Wasser gebracht. Die Mädchen sammeln sich um den Eimer und werfen ihre Ringe hinein. Und danach schneiden sie die Fäden, die sie an ihren Fingern festgebunden haben und werfen sie ebenfalls ins Wasser. Eins von den Mädchen zieht aus dem Eimer, der mit einem Tuch zugedeckt ist, einen Ring, und dabei sagt sie etwas. Diejenige, der der herausgezogene Ring gehört, wird als die Besitzerin des Gesagten angesehen.

Sämäni
An Novruz stellt man 7 Sachen auf den Tisch. Die 7 Sachen beginnen auf Aserbaidschanisch mit dem Buchstaben „S“. Ein Wort ist Samani, ein Symbol des Frühlings, auch des Novruz-Fests. Samani beginnt man am Wasser-Dienstag zu pflanzen. Es ist ein Topf mit gekeimtem Weizensamen. Während des Novruz-Fests ist Samani immer auf dem Tisch und mit einem roten Band geschmückt. Die Bedeutung von Samani ist Hoffnung für die Zukunft.
Außer Samani stellt man auf den Tisch eine Uhr. Die Uhr bedeutet die Verlängerung des Lebens. Das dritte Ding ist Essig; er bedeutet guten Geschmack. Der Knoblauch symbolisiert die Gesundheit, Geld den Reichtum, Sumach, ein Gewürz, bedeutet Segen und schließlich Wasser – Sauberkeit.

Festabend
Am Festabend versammeln sich alle Mitglieder wieder am Festtisch und genießen das Festmahl. Vor dem Haus wird ein Feuer gemacht. Die Kinder und Erwachsenen springen übers Feuer und singen dabei Volkslieder. So dauern die Festlichkeiten laut und bunt bis Mitternacht an. Traditionsgemäß müssen alle Familienmitglieder an diesem Tag zu Hause bleiben, keine Besuche erhalten oder Gäste annehmen. Sie sagen: „Das, was am Feiertag-Vorabend nicht im Haus ist, verbringt sieben Jahre auf Wanderschaft“.

Festtag
In den Novruz-Tagen finden musikalische Versammlungen statt, die Aschigs und Chanendes (Volkssänger) singen Lieder, es werden für Novruz charakteristische Spiele durchgeführt – Seiltänzer und Volkskämpfer (man nennt sie Pechlevan) wetten, auf den Plätzen führt man Theaterstücke auf. Unter diesen ist der komische Spiel „Kos-kosa“ sehr verbreitet, man spielt es bei jedem Novruz.
In der Hauptstadt Baku wird die größte Samani auf den Mädchenturm gestellt und die Bahar Chanum – also die vom Volk gewählten Frühlingsmädchen entzünden das Feuer auf dem Turm.

Wichtige Tage

Aserbaidschan hat die Feiertage der Sowjetzeit durch seine eigenen ersetzt. Am 19. Januar begehen die Menschen z. B. den Tag des Gedenkens zu Ehren der Opfer des sowjetischen Einmarsches in Baku im Jahr 1990. Einer der wichtigsten traditionellen Feiertage ist Novruz bayrami, das Neujahrsfest, das am Frühlingsanfang begangen wird. Weitere Feiertage sind die zwei Unabhängigkeitstage am 28. Mai und am 18. Oktober. Der erste gedenkt der Unabhängigkeitserklärung aus dem Jahre 1918, der zweite erinnert an die Wiedererlangung der Freiheit 1991. Die Aseri begehen auch verschiedene muslimische Feiertage, von denen der wichtigste das Ende des Fastenmonats Ramadan ist. 40 Tage später ehrt Gurban bayrami, das Opferfest, die Zeit der Wallfahrt und Abrahams Bereitschaft, seinen eigenen Sohn zu opfern.

1. und 2. Januar - Das Neujahrfest
8. März - Internationaler Frauentag
20.-21. März - Das nationale Frühlingsfest
9. Mai - Tag des Sieges über Faschismus
28. Mai - Tag der Republik
15. Juni - Tag der Nationalen Rettung
26. Juni - Tag der Streitkräfte
18. Oktober - Tag der Staatlichen Unabhängigkeit
12. November - Tag der Verfassung
17. November - Tag des Nationalen Auferweckens
31. Dezember - Tag der Nationalen Solidarität der Aserbaidschaner auf der ganzen Welt